Mittwoch, 6. April 2016

Alter Südfriedhof in München

Im Frühling, nach Ostern, zum Zeichnen auf einen Friedhof gehen - klingt etwas befremdlich, aber auf dem Alten Südfriedhof wurde es bei herrlichem Wetter zu einem beeindruckenden Erlebnis.

Biedermeierlich-schlicht, aber liebevoll geschmückt mit leuchtenden gelben und violetten Primeln: das Grab von Carl Spitzweg; gelernter Apotheker und als Künstler Autodidakt, der nie eine Kunsthochschule besucht hatte, ist er einer der Urahnen der Cartoonisten und Comic-Zeichner von heute. Der Grabstein ist ein Ersatzstück und soll eine Apothekerflasche symbolisieren. Im Hintergrund auf der Bank saß ein weiterer Urban Sketcher und zeichnete.


Zwischen den großen, zum Teil pompösen Grabmalen fiel mir diese kleine Stele auf, deren Inschriften schon so verwittert waren, dass man sie nicht mehr lesen konnte; nur der trauernde Engel war noch gut zu erkennen.