Samstag, 23. Dezember 2017

Toledo, die Stadt der drei Kulturen

Es war eine brilliante Idee der Kollegen aus Madrid, zu einer Tagung nicht in die spanische Hauptstadt, sondern nach Toledo einzuladen - so konnte ich im "Begleitprogramm" diese ungemein schöne, in ihrem jahrhundertealten Stadtbild noch nahezu vollkommen geschlossene "Stadt der drei Kulturen" kennenlernen; sie bewahrt hinter ihren dicken Stadtmauern die Zeugnisse jüdischer, islamischer und christlicher Einflüsse und Prägungen fürsorglich auf.
Das alles in (leider nur) kurzer Zeit wenigstens wahrzunehmen war anspruchsvoll genug; deshalb bin ich zum Zeichnen erst gekommen, als ich mich auf einen Kaffee vor der Bar "Farolito" auf der Piazza Barrio Nuevo hingesetzt hatte. 


In der Kirche El Cristo de la luz, die heute ein Museum ist, früher aber erst eine Moschee war, bevor sie im Zuge der "Reconquista" (ca. 12. Jahrhundert) mit einem Anbau versehen und christliche Kirche wurde, fand ich dieses Fresco von einer Heiligen (?), die offenbar mit ihrem smartphone nicht zufrieden ist:




Mittwoch, 23. August 2017

An Norwegens Küsten

Seit 1893 verbinden die Post- und Versorgungsschiffe auf verschiedenen "Expresslinien" - den "Hurtigruten" - die Häfen entlang der Norwegische Küste. Nach wie vor in erster Linie ein Transportmittel, verdienen die Dampfer inzwischen das Prädikat "Kreuzfahrtschiff", und zwar in einer angenehmen Größe, und ohne den Schnickschnack drumrum, den man an Kreuzfahrten ja auch nicht mögen muss. Dafür werden spannende Exkursionen von den vielen Häfen aus angeboten, die unterwegs angelaufen werden; man kann zwischendurch mal eine Strecke auslassen und ein paar Stunden später im nächsten Hafen wieder an Bord gehen. Mit so einem weiß-rot-schwarzen Dampfer, der "MS Nordlys", fuhren wir von Bergen nach Kirkenes und zurück. Wir haben besonders freundliche und interessante Mitreisende an Bord kennengelernt und waren von der Landschaft begeistert - die mit 14,5 Knoten allerdings recht schnell vorbeizieht:

- fürs Zeichnen von Bord eine Herausforderung, ebenso wie die oft nur eine halbe bis eine Stunde dauernden Hafenzeiten und das Wetter: das ist zwar viel besser als sein Ruf, passt nur manchmal nicht genau.


 





Am Trollfjorden musst erst ein ordentlicher Regenguss abgewartet werden, danach war die Landschaft umso beeindruckender.

















Das Tagesprogramm musste für Farbproben herhalten


Die Ankerwinde auf dem Vordeck - wird nur bei ganz viel Seitenwind zum Anlegen gebraucht:  Die Hurtigruten-Kapitäne verstehen ihre Kunst meisterlich.




 In der Signierstunde waren der Kapitän, die Hotelmanagerin und der Chef-Maschineningenieur so nett, statt eines Hurtigruten-Buches mein Skizzenbuch zu signieren:
 


Und so lässt man auf Deck 7 wind- und wettergeschützt den Landschaftsfilm an sich vorbeiziehen ... 


 




 ... oder schaut an Deck den Hafenmanövern zu. Der digitale Assistent ist allerdings immer dabei.  







Und immer wieder schöne Landschaft in strahlender Sonne ...

 










  ... und große Fischtrawler mit knallbunten Fendern, Bojen und Leinen.



 
  






In Bergen, am letzten Tag, goss es allerdings in Strömen - der Reiseleiter meinte, wir hätten Anspruch darauf: Bergen sei eine der Städte mit der größten Niederschlagsmenge weltweit. Trotzdem sehr, sehr schön, mit den bunten Holzhäusern der alten "Bryggen", wo die Kaufleute der Hanse ihre Kontore hatten.



Montag, 26. Juni 2017

Autos in der Stadtlandschaft

Dave Robb brachte uns am 10. und 11.06. Autos in der Stadtlandschaft näher - sie gehören einfach dazu und sind doch so schwer richtig zu treffen.

Geduldig und motivierend erklärte er uns den Unterschied zwischen Auto und Kiste ("a car is not a box"): es geht um gebogene Bleche, Gesichter, Spiegelungen, Farben und kleine Details in den Scheinwerfern. Und um den richtigen Durchblick.

Man muss nur hingucken -
           
                           

 -  und schnell sein, denn manchmal fahren sie einfach weg!


Da müht man sich
um Dach und Scheiben, hat aber ganz übersehen,
dass der Radausschnitt ja schon angelegt war - 
 - zu kurz gesprungen!

Im zweiten Anlauf klappte es dann mit den Proportionen etwas besser, aber das Blatt war rechts zu Ende. Und das eingeschlagene Vorderrad machte es nicht einfacher. 
Na ja, weiter üben! ... .




 ... und so sah es aus, bei der Arbeit:



Donnerstag, 4. Mai 2017

Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig

Kurz vor dem Rückflug aus Danzig habe ich noch schnell versucht, die beeindruckende Architektur des Flughafens einzufangen -



- mit seinen ineinander gefalteten und gegeneinander versetzten Dächern und den weißen Verstrebungen ein ziemliches Durcheinander. Der Flughafen ist der drittgrösste Polens und hat zuletzt rd. 4 Mio. Fluggäste betreut.

Mittwoch, 3. Mai 2017

Maritimes Museum in Danzig

Im alten Hafen von Danzig, direkt gegenüber dem Krantor, liegt die "SOŁDEK", der erste Frachter, der nach dem zweiten Weltkrieg auf der "Danziger Werft" gebaut wurde. Die SOŁDEK lief 1949 vom Stapel und war bis 1980 als Kohle- und Erzfrachter im Dienst; seit 1985 gehört das Schiff dem Nationalen Schifffahrtsmuseum und kann besichtigt werden.


Der Schiffsname ehrt den Werftarbeiter Stanisław Sołdek. Die Werft, 1854 gegründet als "Königliche Werft Danzig" und seit 1871 "Kaiserliche Werft Danzig", ist in den 1970er Jahren als "Lenin-Werft" und Ausgangspunkt der Gewerkschaftsbewegung "Solidarność" weltberühmt geworden.

Montag, 13. März 2017

Airbus A321-100 HUSUM in Frankfurt

Am letzten Treffen der Urban Sketcher in der Flugwerft Oberschleißheim konnte ich nicht teilnehmen, deshalb habe ich mich an einem noch aktiven Flieger versucht - dem Airbus A321-100, der auf den Namen der schönen Stadt Husum getauft wurde.  Er stand auf dem Flughafen Frankfurt. Die Passagiere waren bereits ausgestiegen, die Galley-Container ausgeladen; der Copilot war noch mit der Flugnachbereitung beschäftigt.



Die Stadt Husum ist ja bekanntlich - seit Theodor Storm ihr das 1851 zuschrieb - die "graue Stadt am Meer"; und doch hing sein ganzes Herz an ihr.   Der Airbus ist jedenfalls nur unten grau.

Montag, 9. Januar 2017

Hommage à Joachim Ringelnatz - aus dem Bayerischen Nationalmuseum

Im Untergeschoss des Bayer. Nationalmuseums, in einer schummerigen Tiroler Stube, die mit wunderbaren geometrischen Holzintarsien und allerlei Bildern mit Szenen aus der Heiligen Schrift geschmückt ist, steht ein schöner alter Kachelofen. Bei seinem Anblick kam mir Joachim Ringelnatz in den Sinn: 
"Ich habe dich so lieb! 
Ich würde dir ohne Bedenken
Eine Kachel aus meinem Ofen 
Schenken"

Vielleicht hätte er, der Seefahrer, Kabarettist, Schriftsteller und Maler, der viele Jahre seines Lebens in München verbrachte, diese Kachel ausgesucht:






Gezeichnet habe ich sie ganz "regelkonform", d.h. "trocken" - Bunstifte statt Aqurellfarben.